Gedicht

Professor Zack

Gedicht: Der Stromemeister

 

sehr frei nach Johann Wolfgang von Goethe

 

Hat sich Zack, der Stromemeister,

Übergabe des Gedichts auf einer Glühbirne

heut‘ in unser Dorf begeben,

unsre Kinder unterweist er,

wie die Elektronen leben.

Es ist fürwahr vom Allerfeinsten,

was er auf der Bühne macht,

so dass selbst die Allerkleinsten

sind ganz still und geben Acht.

 

Löte, stecke

Kabelstrecke,

dass, zum Zwecke,

Strome fließe

und dem Publikum im Saale

sich das Naturgesetz erschließe.

 

Doch nun zunächst da steigt die Spannung

bei App’ratur und Publikum,

„wo bleibt der Zack nur?“ – „Keine Ahnung!“,

So geht im Saal ein Raunen um.

Da sieht man Schwaden sich verdichten,

Und Nebel hüllt die Bühne ein.

Sobald sich diese wieder lichten,

ein Mann! Das muss der Zack wohl sein!

 

Löte, stecke

Kabelstrecke,

dass, zum Zwecke,

Strome fließe

und dem Publikum im Saale

sich das Naturgesetz erschließe.

 

Vor uns steht ein seltsam Wesen,

weißer Kittel, Taucherbrille,

läuft und wuselt hinterm Tresen

und im Publikum wird’s stille!

Vorn steht an Dreibeins linkem Fuße

geheimnisvoll ein Apparat,

den der Zack mit Ruh und Muße

gar wundersam verkabelt hat.

Löte, stecke

Kabelstrecke,

dass, zum Zwecke,

Strome fließe

und dem Publikum im Saale

sich das Naturgesetz erschließe.

 

Nun drückt er Schalter, bunte Lichter

sie blinken eine Symphonie,

die zaubert fröhliche Gesichter

bei jung und alt. Das ist Magie!

Gar magisch auch sind die Geschichten,

mit denen er den Vortrag schmückt.

Und was er uns da kann berichten,

ist logisch mal, und mal verrückt.

 

Löte, stecke

Kabelstrecke,

dass, zum Zwecke,

Strome fließe

und dem Publikum im Saale

sich das Naturgesetz erschließe.

 

Das Herzstück doch, das sind die Kinder,

sie sitzen vorn, sind mittendrin.

Sie assistiern, sie sind Erfinder,

begreifen rasch der Sache Sinn.

Und Zack erklärt und leitet an,

so klipp und klar, dass sie alles verstehn,

zum Beispiel, dass man Strom auch sparen kann,

wobei Münzen wie aus dem Nichts entstehn.

 

Löte, stecke

Kabelstrecke,

dass, zum Zwecke,

Strome fließe

und den Kindern hier im Saale

lehrend ich den Tag versüße.

 

Seht dort die Gurke, hell und heller

wird es alsbald im ganzen Raum.

Sie stinkt und spratzelt, immer schneller

verbrennt sie dann. Man glaubt es kaum!

Rufen wir den Meister:

Zack, zu Hilfe, Not ist da,

entfesselt nun wie böse Geister

ist der Elektronen Schar.

Noch eh‘ die Gurkenstücke fallen,

trennt Zack den Strom, das Licht geht aus,

dann wird er ernst und sagt zu allen:

„Dies nehmt als Lehre mit nach Haus:

Hantiert mit Strom ein menschlich Wesen,

ist größte Vorsicht stets Gebot,

wärt ihr an Gurkes Statt gewesen,

so wärt ihr jetzt ganz sicher tot!“

 

Löte, stecke

Kabelstrecke,

dass, zum Zwecke,

Strome fließe

und in meinem Gartenbeete

bald eine neue Gurke sprieße.

 

Herrn Pfähler ziemt sich‘s nun zu danken,

Ihr Vortrag kam bei allen an.

Mit Kurzweil und ohn‘ Altersschranken

zog uns der Strom in seinen Bann.

Und wenn der Elektronen wegen

Sie sollten in der Nähe sein,

dann wird kein Widerstand sich regen:

mit Spannung laden wir Sie ein!

 

Autor: Holger Kutz

Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Autors

 

 

 

Holger Kutz ist Mitarbeiter bei SAP AG, Walldorf

 

Das Gedichte-Schreiben ist eine Fähigkeit, die er schon während seiner Schulzeit entwickelt hat.

Neben Naturwissenschaft und vor allem der Mathematik hat auch "Deutsch" eine Faszination auf ihn ausgeübt, sodaß er schließlich als Scheffelpreisträger von seiner Schule verabschiedet wurde.

 

Herr Kutz hat den Inhalt des Gedichtes selbst recherchiert und in Versform gebracht.

 

Wir danken ihm für diese wunderbare Leistung und freuen uns, das wir sein Gedicht hier veröffentlichen dürfen.

 

 

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